Frau Tina Friebe
Frau Vanessa Schönemann
Klötzerstr. 24
01587 Riesa
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Ohne Zweifel gehört die Schaffung attraktiver Wohn- und Lebensräume zu den wichtigsten Aufgaben eines Wohnungsunternehmens. Für die Wohnungsgesellschaft Riesa ist das seit mehr als 30 Jahren eine Selbstverständlichkeit und so findet in Riesa jeder sein Wohlfühl-Zuhause.
Inzwischen trifft diese Behauptung allerdings nicht nur für die menschlichen Bewohner zu, sondern auch für viele tierische Artgenossen, die es sich vor allem im Wohngebiet Weida gemütlich gemacht haben. Warum das so ist und wie es dazu kam, erklärt WGR-Mitarbeiterin Yvonne Ledwa im Interview.
Frau Ledwa, dass die WGR stets um das Mieterwohl bemüht ist, ist ja allgemein bekannt. Seit wann kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun aber um das Wohl unserer tierischen Artgenossen?
Damit angefangen haben wir genau genommen schon mit den ersten Wohnumfeldgestaltungen. Auch wenn damals vorrangig das „Menschenwohl“ im Vordergrund stand. Große Flächen haben wir genutzt, um attraktive Grünanlagen zu schaffen, die die Wohngebiete aufwerten und den Mietern grüne Oasen inmitten der Wohnbebauung schaffen. Natürlich haben das nicht nur unsere Mieter angenommen, sondern auch heimische Vögel, Igel oder auch Feldhasen.
Weida hat sich in dieser Hinsicht tatsächlich vom grauen Neubauviertel zu einem der begrüntesten Riesaer Wohnviertel entwickelt.
Ja, das bestätigen auch unsere Mieter immer wieder, die in mehrfacher Hinsicht davon profitieren. Die vielfältige Flora bietet nicht nur eine schöne Blütenpracht, sondern auch positive Effekte auf das Mikroklima im Wohngebiet. Im Sommer finden unsere Mieter durch den hohen Baumbestand immer ein schattiges Plätzchen und die zahlreichen Grünanlagen sorgen an heißen Tagen für einen starken Verdunstungseffekt, der zur natürlichen Kühlung beiträgt. Ein weiterer Aspekt ist natürlich, dass zunehmend durch gezielte Baum- und Gehölzpflanzungen wieder Lebensraum für verschiedenste Kleintiere geschaffen wird.
Mit welcher tierischen Nachbarschaft können denn aufmerksame Weidaer Mieterinnen und Mieter inzwischen Bekanntschaft machen?
Glücklicherweise haben wir mit unserem Mieter, Manfred Walter, einen fachkundigen Vogelkundler direkt im Wohngebiet. Laut seinen Beobachtungen gibt es in Weida eine recht große Artenvielfalt (siehe Textende). Diese Fülle an Wildvögeln ist allerdings nicht nur dem grünen Charme des Wohngebietes zu verdanken, sondern auch einer Reihe von weiteren Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben.
Hier kommen sicher wieder die attraktiven Wohnbedingungen ins Spiel…
Sozusagen. Wir haben nach der fachkundigen Beratung von Herrn Walter zahlreiche Nistkästen von der Lebenshilfe fertigen lassen und diese in Weida und in Merzdorf angebracht, sodass es Nistmöglichkeiten für bestimmte Vogelarten gibt, die in dieser Hinsicht auf unsere aktive Unterstützung angewiesen sind. Außerdem wurden im vergangenen Jahr Vogeltränken in die Bäume gehangen. Einige WGR-Mieter sind hier auch besonders aktiv und befüllen die Tränken regelmäßig mit frischem Wasser. Gerade in heißen und trockenen Sommermonaten, wie sie zunehmend auftreten, ist ein ausreichendes Wasserangebot für die Vögel besonders wichtig.
Daraus lässt sich schließen, dass der Luftraum in Weida relativ dicht besiedelt ist. Dafür sorgen nicht nur die Vögel, sondern auch viele nützliche Insekten. Inwie-fern wurde denn hier bei der „Wohnraumsuche“ nachgeholfen?
Zum Beispiel mit zwei 5-Sterne-Insektenhotels an der Plauener Straße und an der Zwickauer Straße. Außerdem haben wir seit letztem Jahr auf der Schweriner Straße eine Bienenbeute stehen, deren Bienenvolk durch einen fachkundigen Imker betreut und gepflegt wird. Wenn das Bienenvolk ausgewachsen ist, sind hier im Sommer mehr als 50.000 Bienen am Werk. Ein großer Teil davon leistet wichtige Bestäubungsarbeit und sorgt damit ganz nebenbei für gute Erträge bei den angrenzenden Kleingärtnern und bei so manchem Mieter, der auf seinem Balkon Gemüsepflanzen hat.
Soweit ich weiß, bieten aber nicht nur die Gartenparzellen ausreichend Landeplätze für die Insekten, sondern auch die insektenfreundlichen Wiesen, von denen es mittlerweile eine ganze Reihe im Wohngebiet gibt.
Das stimmt, allerdings nicht nur in Weida, sondern auch in Merzdorf und im Stadtzentrum. Auf einer kleinen Fläche an der Görlitzer Straße 4a-f haben wir das 2018 zum ersten Mal probiert, insbesondere auf Anregung eines Mieters. Inzwischen sind 13 Flächen dazugekommen, die aufgrund ihres Nahrungsmittelangebotes genauso zu mehr Biodiversität beitragen.
Was konkret verbirgt sich denn hinter einer insektenfreundlichen Wiese?
Viele sagen dazu auch Wildblumenwiese. Für mich persönlich ist dieser Begriff etwas idealisiert, weil er häufig mit einer bunten Blütenpracht verbunden wird. Jedoch bestehen solche Wiesen eher aus unscheinbaren Gräsern oder Kräutern mit zarten Blüten, die eine vielfältige Nahrungsquelle für viele Insekten sind und zugleich auch Unterschlupf für kleine Säugetiere bilden. Die Anlage und Pflege einer solchen Fläche ist auch nicht ganz einfach. Da bedarf es schon etwas Geduld und vor allem guter Wachstumsbedingungen, die aufgrund des ausbleibenden Regens in den vergangenen Jahren nicht optimal waren. Dennoch bleiben wir dran.
Was sagen denn die Mieter zum „Wildwuchs“ im Wohngebiet?
Viele Mieter befürworten die Vorgehensweise. Gerade wenn es im Sommer besonders heiß und trocken ist und normale Rasenflächen dann trocken und trostlos aussehen, sind diese Wiesen länger attraktiv. Und wie bereits erwähnt, sie bieten eben auch mehr Schutz für Kleintiere, wie zum Beispiel für Igel und unsere Weidaer Feldhasen, für die wir seit kurzem auch gezielt Wohnraum bereitstellen.
Wie darf man denn das verstehen?
Gemeinsam mit dem Elbe-Röder-Dreieck e. V. haben wir im Quartier Schweriner Straße/Stralsunder Straße ein Feldhasenprojekt umgesetzt, mit dem Ziel, die Feldhasenpopulation, die es in Weida bereits seit längerem gibt, zu unterstützen. Die Lebensbedingungen für die Hasen wurden insofern verbessert, dass zusätzliche Gehölze als Deckungs- und Rückzugsräume angepflanzt wurden, inklusive einer Hasenapotheke. Das heißt, es wurde eine spezielle Saatmischung in den Boden gebracht, mit allen wichtigen Kräutern, die für den Hasen zur Nahrungsergänzung wichtig sind. Außerdem gibt es auch in diesem Bereich mehrere Naturwiesen, bei denen wir die Mahdzyklen angepasst haben.
Wie kommt es denn, dass aus dem Feldhasen nun ein Stadthase wird?
Viele Naturschutzexperten gehen davon aus, dass die Feldhasen in den städtischen Grünflächen und Blühwiesen ein vielfältigeres Nahrungsangebot finden, als in den Monokulturen zahlreicher Felder. Zudem bieten die vielen Hecken und Büsche in den Grünanlagen den Tieren Schutz vor ihren natürlichen Feinden und der Aufzucht ihrer Jungen.
Ich nehme an, viele Mieter empfinden das als Bereicherung für das Wohngebiet und möchten hier vielleicht auch ihren Beitrag zum Tierschutz leisten.
Tatsächlich sind hier schon viele Impulse direkt aus der Mieterschaft gekommen, was wir sehr begrüßen. In Sachen Tierschutz können unsere Mieter aber auch selbst aktiv werden. Zum Beispiel indem für die Vögel Wassertränken und Nisthilfen auf dem eigenen Balkon angebracht werden. Unser Hobbyornithologe Herr Walter steht hier gern für Auskünfte zur Verfügung. Hundebesitzer sollten einfach darauf achten, die Tiere im Wohngebiet anzuleinen, damit unsere Hasen nicht zum Jagdobjekt werden.
Mieter
Die Wohnungsgesellschaft Riesa verlost in diesem Rahmen drei Vogeltränken zur einfachen Montage am Balkongeländer.
Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, schreibt entweder eine E-Mail an marketing@wgr-riesa.de oder sendet eine Postkarte an die Geschäftsstelle auf der Klötzerstr. 24 in 01587 Riesa, mit dem Stichwort „Vogelbar“, unter Angabe des Namens sowie der aktuellen Wohnadresse.
Einsendeschluss ist der 12.08.2023. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.