Da bleibt eine große Lücke

Was gibt man seinem frisch ausgebildeten Nachfolger mit auf den Weg, wenn man sich mehr als 20 Jahre und mit fast vier Jahrzehnten Berufserfahrung vertrauensvoll um über 800 Mieter der Wohnungsgesellschaft Riesa mbH gekümmert hat? Diese Frage musste sich auch Hausverwalterin Angelika Krüning stellen als bekannt wurde, dass mit dem ausgelernten WGR-Azubi Johannes Alm ein Nachfolger für ihre Position feststand.

Am Ende wurde jede einzelne Mieterakte gemeinsam gesichtet, wurden wichtige Anmerkungen in einer umfangreichen Excel-Tabelle festgehalten und eine Übersicht zu allen verwalteten Gebäuden mit deren Besonderheiten ausgearbeitet. Das Wissen, was Angelika Krüning bisher im Kopf mit sich herumtrug, ist nun digitalisiert und eine wichtige Arbeitsgrundlage für den Nachfolger. Dennoch wird die von vielen Mietern geschätzte Hausverwalterin erstmal eine Lücke reißen. Mit ihrem angenehmen Wesen und einem Gespür für die Belange ihres Gegenübers ist die langjährige Mitarbeiterin für viele Mieter zur Vertrauensperson geworden. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mit Mietern mal im Streit auseinandergegangen bin. Am Ende haben wir immer eine Lösung gefunden, mit der alle leben konnten“ sagt Angelika Krüning und bedankt sich bei dieser Gelegenheit gleich „für das Vertrauen, dass mir meine Mieter in den vielen Jahren entgegengebracht haben. Das ist nicht selbstverständlich“. Dankbar ist sie auch für die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen und „ihren“ Hausmeistern, die bei Problemen immer zur Stelle waren.

Große Wertschätzung im gesamten WGR-Team

Nach Tätigkeiten in der Lohn- und Mietenbuchhaltung ist die gebürtige Riesaerin seit 1999 als Hausverwalterin tätig und hat sich auch innerhalb ihres WGR-Kollegiums einen besonderen Stand erarbeitet. Was nicht nur an der Qualität ihrer Arbeit, sondern vielmehr an ihrer bescheidenen und unkomplizierten Art liegt. Mit einer beneidenswert positiven Grundeinstellung packt sie Probleme ganz pragmatisch an und ist damit immer auch eine Ruhepol im Bereich der Wohnungswirtschaft gewesen. „Frau Krüning werden wir nicht nur als Mitarbeiterin, sondern auch als Mensch vermissen“ erklärte WGR-Geschäftsführer Roland Ledwa deshalb kürzlich in der offiziellen Verabschiedungsrunde und bekräftigt damit die Wertschätzung für die geleistete Arbeit, die nun in kompetente Nachwuchshände übertragen wird.

Erfolgreiche Nachwuchsarbeit sichert Nachfolge

Mit 23 Jahren ist Johannes Alm nicht nur der jüngste Hausverwalter der Wohnungsgesellschaft, sondern auch der erste männliche Vertreter im weiblich geprägten Hausverwaltungsbereich. Vor drei Jahren hat er bei der Wohnungsgesellschaft seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann begonnen und kann sich noch an seinen ersten Ausbildungstag in der WGR erinnern. „Ich war ziemlich überwältigt von dem großen Bestand und der Vielfalt des Aufgabenspektrums“ erzählt der aus dem Großenhainer Umland stammende junge Mann. Zweifel, dass die Wohnungswirtschaft doch nicht das richtige für ihn sein könnte, hatte er aber während der ganzen Ausbildung nicht. Mit dem Abitur stand für ihn bereits fest, dass er in die kaufmännische Richtung gehen wollte. Trotzdem sollte es kein typischer Bürojob mit neun Stunden Bildschirmarbeit sein. „Mit dem neuen Aufgabengebiet haben sich meine beruflichen Wünsche mehr als erfüllt“ erzählt Johannes Alm, der trotz seines jungen Alters schon während der Ausbildung bewiesen hat, dass er eigenverantwortlich arbeiten kann und keine Berührungsängste im Umgang mit Mietern hat.