Betriebskostenabrechnung 2023

In den nächsten Wochen erfolgt durch die Wohnungsgesellschaft Riesa mbH der Versand der Betriebskostenabrechnungen für das Abrechnungsjahr 2022. Für die über 4500 Mieterinnen und Mieter heißt das ganz konkret: Es gibt eine gute und eine weniger gute Nachricht! Gut, da bei vielen WGR-Mietern ein Guthaben am Ende der Abrechnung steht und die Wohnungsgesellschaft bis zum Jahresende Gesamtguthaben in Höhe von mehreren hunderttausend Euro auf die Mieterkonten überweist.

Staatliche Hilfen haben gewirkt

Die aktuellen Guthaben resultieren aus zahlreichen Faktoren, vor allem aber aus der langfristigen Energieeinkaufspolitik der Wohnungsgesellschaft, die Strom und Gas mit Preisbindung noch lange vor der Energiekrise eingekauft hatte und damit für den Zeitraum 2021 bis 2023 dementsprechend günstigere Preise an die Mieter weitergeben konnte. Positiv ausgewirkt hat sich zudem das individuelle Verbrauchsverhalten vieler Mieter. So wurden im Jahr 2022 ca. 8 Prozent weniger Gas verbraucht. Im Bereich der Fernwärme lag die Einsparung sogar bei etwa 18 Prozent. Darüber hinaus profitierten die Mieter von den staatlich erlassenen Maßnahmen aus dem EWSG* zur Senkung der Energiekosten, der Umsatzsteuer und der Dezembersoforthilfe sowie einem relativ milden Winter im Abrechnungszeitraum.
Im Bereich der kalten Betriebskosten sind die Kosten für die Gebäudereinigung, Gartenpflege, Straßenreinigung sowie Hauswartleistungen leicht gestiegen, da hier zum
1.Oktober 2022 u. a. eine Anpassung an den gesetzlichen Mindestlohn erfolgte.

Die weniger gute Nachricht?

Einige Mieter werden sich angesichts ihrer Guthaben über die in der Betriebskostenabrechnung mitgeteilte Erhöhung der kalten und warmen Betriebskosten wundern. „Aktuell sind wir immer noch weit von dem Preisniveau vor der Energiekrise entfernt, daher müssen wir mit dem Ende der bisherigen Preisbindung wesentlich höhere Energiebeschaffungskosten in Kauf nehmen, bei Fernwärme zum Teil um mehr als das Doppelte“, erklärt WGR-Geschäftsführer Roland Ledwa, für den die Situation alles andere als zufriedenstellend ist. Der Energiemarkt unterliegt derzeit erheblichen Preisschwankungen, so dass langfristige Lieferverträge mit Preisgarantien aktuell nicht realisierbar sind. Dennoch erfolgt im Rahmen des Energieeinkaufs durch die Wohnungsgesellschaft eine kontinuierliche Preisbeobachtung, um den Mietern auch in Zukunft die bestmöglichen Preise zu bieten.

Höhere Vorauszahlungen nicht mehr vermeidbar

Zusätzlich werden die kalten Betriebskosten (alle Betriebskostenarten ohne Heizung und Warmwasser) von steigenden Energiekosten, höheren Mindestlöhnen und einem zunehmenden Baupreisindex stark beeinflusst werden, weshalb die Wohnungsgesellschaft schon jetzt eine Erhöhung um 12 Prozent erwartet. „Wie viele andere Wohnungsunternehmen in ganz Deutschland kommen wir nicht umhin, die Wohnnebenkosten dahingehend anzupassen“, so Roland Ledwa. Der WGR-Geschäftsführer appelliert daher erneut an alle Mieterinnen und Mieter, das Thema Energiesparen weiterhin ernst zu nehmen und Einsparpotenziale im Hinblick auf den eigenen Energieverbrauch zu prüfen. Die Hausverwalter des Unternehmens stehen gerne beratend zur Seite, ebenso wie bei allen Fragen rund um die Betriebskostenabrechnung.


* Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz